Am 23. Juni 2016 entschieden sich die Briten per Referendum dafür, dass sie der Europäischen Union den Rücken kehren. Weltweit reagierten die Börsen darauf mit dramatischen Kursstürzen. Noch sind nicht alle Folgen abzusehen, die der EU-Austritt für das Vereinigte Königreich und die anderen Länder haben wird.
In Hinblick auf den Immobilienmarkt führten die Unternehmensberater von EY eine Umfrage unter Immobilien-Experten durch. Sie befragten u.a. Investoren, Berater und andere Akteure, wie sie die Entwicklung des Immobilienmarktes einschätzen. Mit eindeutigem Ergebnis: 72 Prozent der Befragten rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Mieten und Immobilienkaufpreise.
Besonders für Frankfurt am Main sollen in den kommenden Jahren die Mieten und Kaufpreise für Wohn-, Büro- und Gewerbeobjekte deutlich nach oben klettern. Der Grund: Es ist zu erwarten, dass sich Investoren vom britischen Immobilienmarkt zurückziehen und sich stärker dem deutschen Immobilienmarkt zuwenden.
Tatsächlich hatten bereits vor dem Brexit-Referendum mehrere internationale Banken und Investmentgesellschaften angekündigt, bei einem Austritt Großbritanniens aus der EU würden sie ihre Experten aus London abziehen. Neben Dublin, Luxemburg und Paris stünde dann Frankfurt am Main als Sitz der Zentralbank der Europäischen Union an oberster Stelle der möglichen Alternativstandorte.
Darüber hinaus gaben 57 Prozent der befragten Immobilienexperten an, dass sie für ganz Deutschland steigende Miet- und Kaufpreise erwarten. Nur 38 Prozent waren der Meinung, der Brexit werde die Immobilienpreise nicht beeinflussen.
Insgesamt zeigen die Befragungsergebnisse jedoch eine große Verunsicherung seitens der Immobilienexperten darüber, welche positiven oder negativen Folgen der Brexit für die europäischen Immobilienmärkte haben wird. So konnten 40 Prozent der Immobilienexperten keine Einschätzungen über die Auswirkungen des EU-Referendums abgeben.
Wer über den Kauf einer Immobilie nachdenkt, darf laut dem Portal Biallo dennoch auf sinkende Darlehenszinsen hoffen. Denn bei der Analyse von über einhundert Baudarlehen zeigte sich, dass die Zinsen nach Bekanntgabe des Referendum-Ergebnisses spürbar sanken.
Daher empfiehlt es sich gerade jetzt, bei Aufnahme eines Kredits möglichst lange Zinsbindungen zu vereinbaren. Laufzeiten von mindestens 20 Jahren stellen sicher, dass Immobilienkäufer lange von den niedrigen Darlehenszinsen profitieren. Außerdem sollte eine angemessene Anfangstilgung gewählt werden. Sie sollte mindestens bei 2 Prozent liegen, damit der Schuldenberg schneller schrumpft.
Um das gesamte Sparpotential auszuschöpfen, sollten Verbraucher mehrere Kreditangebote von Banken vergleichen, bevor sie einen Darlehensvertrag unterschreiben.
Bildquelle: Flickr.com - Thomas Bertz, ThomasBertzBdm2009-05, CC BY-SA 2.0
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